
Neochilenia kunzei siehe Eriosyce kunzei
Wissenschaftliche Klassifikation
Reich: | Plantae |
(unranked): | Angiosperms |
Ordnung: | Caryophyllales (Nelkenartige) |
Familie: | Cactaceae |
Unterfamilie: | Cactaceae |
Tribus: | Cacteae |
Gattung: | Neochilenia |
Art: | kunzei |
Beschreibung
kugelig, später länglich, bis 20 cm hoch, 7,5 cm ø, grün; Rippenbei Kakteen verschmolzene → Podarien einer Geradzeile (→ Orthostiche). Besonders schön ist die Rippenbildung bei Echinocactus grusonii zu beobachten, der als Sämling noch Warzen aufweist, die später zu R. verschmelzen. Mit zunehmendem Alter kommt es zur Erhöhung der → Divergenzzahl und damit zur Vermehrung der Rippenzahl. Stehen die miteinander verschmelzenden Podarien nicht mehr senkrecht übereinander, sondern etwas verschoben, dann kann es zur Bildung schraubenartig gedrehter Rippen kommen, wie sie in Ausnahmefällen beobachtet werden. 16-21, höckerig gekerbt, Höcker zusammenfließend, spitz vorgezogen; Areolen schwach filzig; Dornenspitze, feste Pflanzenteile, entstanden durch Umwandlung von Blättern (Blattdornen), Sproßachsen (Sproßdornen) und gelegentlich auch Wurzeln (Wurzeldornen). Die «Stacheln» der Kakteen sind durch Umwandlung aus Blättern entstanden, stellen also echte Blattdornen dar. Oft werden nur Blatteile zu Dornen umgewandelt. So sind z.B. bei kakteenähnlichen sukkulenten Euphorbien die beiden Nebenblätter jedes Blattes zu D. umgebildet (z. B. Euphorbia resinifera). Viele andere Xerophyten weisen häufig Sproßdornen auf. Hier sind meist blattachsenständige Kurztriebe zu D. umgebildet (z. B. auch bei Schlehe und Weißdorn). Neuere rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen (Schell, Barthlott und Ehler: Mikromorphologie der Cactaceen-Dornen) haben gezeigt, daß die Kakteendornen vielgestaltige Oberflächenstrukturen aufweisen. Vergleichende Betrachtungen geben neue wertvolle taxonomische Hinweise. Während bei den primitiven Vertretern (Pereskioideae) noch einfache glatte D. vorherrschen, ist bei höher abgeleiteten Kakteen (z. B. Parodia) die Dornenoberfläche aus einzelnen Zellröhren aufgebaut, wobei → apikal mehr oder weniger gut ausgebildete Höcker auftreten (tuberculater Typ). Ausgehend vom tuberculaten Grundtyp lassen sich bei den höchstentwickelten Taxa weitere Entwicklungsreihen verfolgen, wobei die Apikaihöcker lang ausgezogen sein können (Mammillaria plumosa) oder völlig reduziert sind (Echinocactus grusonii). Durch Reduktion der Höcker und Auflösen der Zellwände (Pelecyphora, Epithelantha) entstehen schließlich bei Discocactus horstii auf der Dornenoberfläche hochkapillare und stark wasserabsorbierende Strukturen, welche an das → Velamen epiphytischer Orchideen erinnern und mit diesem in seiner Funktion, der Wasseraufnahme, völlig übereinstimmen. Hier kommt die besondere Funktion vieler Kakteendornen als Aufnahmeorgan für Luftfeuchtigkeit, Nebel oder Tau besonders klar zum Ausdruck. aufwärts gebogen, hornfarben bis gelblich, oben besonders im Scheitel dunkel; 10-12 Randdornen, bis 4 cm lang; 2-4 Mitteldornen, 5 cm lang, etwas stärker; Blüten 3,5 cm ø, glänzend gelblichweiß, stark weißwollig, schwach schwarz beborstet
Bedeutung
benannt nach Dr. G. Kunze
Heimat
Chile (Prov. Coquimbo, Copiapo)
Pflege
Heimatgebiet: Gebirge, Hochgebirge. Wachstumszeit: sonniger, freier Stand, kaum nässeempfindlich. Ruhezeit: mindestens 3°C, möglichst nicht über 20°C, trocken, hell, luftig.
Quelle
Kakteen von A bis Z, 1. Auflage 1981: S.490